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liesl06

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Band drei der Saga um die beiden Freundinnen

Die Geschichte der getrennten Wege: Band 3 der Neapolitanischen Saga (Erwachsenenjahre) (Neapolitanische Saga) - Karin Krieger, Elena Ferrante

Die Geschichte der getrennten Wege ist der dritte Band um die beiden Freundinnen Lila und Elena. Sie haben ihre Jugendjahre hinter sich gelassen und leben nun beide ihre Leben, die unterschiedlicher nicht sein könnten.
Das Buch beginnt, nach einer kurzen Rückblende genau dort, wo Band zwei geendet hat. Bei der Buchvorstellung von Elenas erstem Buch. Unter den Zuhörern befindet sich auch Nino, ihr früherer Schwarm und Lilas früherer Liebhaber. Und so nimmt das Schicksal ihren Lauf.

Elena hat ihr Studium beendet und hat ihr erstes Buch geschrieben. Es verkauft sich sehr gut und lässt sie von einer großartigen Schriftstellerkarriere träumen. Doch der Ruhm hat auch Schattenseiten. Das viele ihrer Romanfiguren verblüffende Ähnlichkeit mit realen Personen aus Elenas Leben haben, führt nicht nur zu positiven Reaktionen auf ihr Buch. Privat könnte sie sich glücklicher kaum schätzen. Ihr Verlobter bekommt eine tolle Professorenstelle angeboten und die beiden ziehen gemeinsam nach Florenz. Gekrönt wird ihre Liebe von zwei wunderbaren Töchtern. Doch gerade dieses „glückliche“ Familienleben lässt Elena in ein tiefes Loch stürzen. Das Mutter- und Ehefrau-sein überfordert sie komplett und bringt eine Schreibblockade hervor. Plötzlich findet sie sich  in ihrer eigenen Kindheit wieder, geprägt von Gewalt und Hoffnungslosigkeit.
Lila hingegen versucht einfach nur über die Runden kommen. Frisch getrennt  versucht sie sich und ihren Sohn zu versorgen. Sie jobbt in einigen Fabriken und stellt ihre eigenen Bedürfnisse hinten an. Bis zu dem Zeitpunkt an dem es ihr gelingt, mit Hilfe der Entwicklung des Computers ihre eigene Karriere ins Rollen zu bringen und endlich die Karriereleiter aufzusteigen.
Was auffällt ist, dass sich die Beziehung der beiden Freundinnen stark verändert hat. Sie haben sich weit voneinander entfernt und teilen nur noch wenige gemeinsame Momente. Auch hat man das Gefühl, das der Kontakt eher von Neid geprägt ist und die beiden scheinen sich ihre Erfolge nicht so wirklich zu gönnen.
Auch das Auftauchen des Jugendfreundes Nino verändert einiges. Tatsachen kommen ans Licht, die bisher immer anders dargestellt wurden. Die Freundschaft der beiden Frauen scheint zerrütteter zu sein denn je. Ob die Freundschaft der beiden diese schier unüberbrückbaren Differenzen überstehen kann? Auf Antworten werden wir uns bis Januar gedulden müssen.

Für mich war dieser dritte Band etwas enttäuschend. Die Passagen über die politischen Veränderungen im Land zogen sich in die in die Länge und man musste sich etwas mehr als sonst „durcharbeiten“. Band eins und zwei haben wirklich grandios vorgelegt und vielleicht ist es ganz normal, dass es irgendwann einen kleinen Einbruch gibt. Vor allem in Hinsicht auf das große Finale der Saga, was uns im nächsten Jahr erwartet.  Trotz der kleinen Schwächen werde ich mich in die Reihe der Wartenden auf das große Finale einreihen.